Unser Ziel steht fest: Wir möchten und müssen bei der Erzeugung von Strom und Wärme so schnell wie möglich auf fossile Brennstoffe verzichten. Denn nur so können wir die Versorgungssicherheit zukunftssicher gewährleisten und die Preise für unsere Verbraucherinnen und Verbraucher langfristig stabil halten.
Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung hat uns Anfang 2024 dazu beauftragt, die Wärmeversorgung der Stadt bis zum Jahr 2035 vollständig ohne fossile Energieträger zu gewährleisten. Aber auch eine Reihe von gesetzlichen Vorgaben – wie das Gebäudeenergiegesetz und das kommunalen Wärmeplanungsgesetz – verpflichten uns dazu, aus der Nutzung fossiler Energieträger auszusteigen.
Dies bedeutet, die Wärmeversorgung wird sich in den kommenden Jahren verändern – sie wird modularer, dezentraler, klima- und umweltschonend werden. Gleichzeitig wird sie aber auch sicher und vor allem für alle bezahlbar bleiben. Was wir konkret planen, also wie unser neuer, kluger Technologie-Mix aussieht, stellen wir Ihnen auf dieser Seite näher vor.
der Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugen
Wir nutzen Boden, Wasser und Sonne als wichtigste Wärmequellen.
Tiefengeothermie-Projekte realisieren
Wir lösen Erdgas als Energieträger nach und nach durch Erdwärme ab.
Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen
Unsere Wärmeerzeugung trägt wesentlich zum Erreichen der Potsdamer Klimaschutzziele bei.
Tiefengeothermie oder auch Erdwärme ist eine der umweltfreundlichsten Arten, Energie zu erzeugen. Diese Wärme aus dem Erdinneren wird uns in Zukunft dabei helfen, die Bürgerinnen und Bürger in der Region zuverlässig und zu stabilen Preisen mit Fernwärme zu versorgen und gleichzeitig weiter CO2-Emissionen zu reduzieren.
Unser erstes großes Projekt, das wir in den letzten Monaten an der Heinrich-Mann-Allee realisiert haben, hat gezeigt, dass das Potenzial für die Nutzung von Erdwärme in Potsdam noch größer ist, als wir erwartet haben. Allein durch die erste Anlage werden wir mehr als 4 MW thermische Leistung in das Wärmenetz einspeisen und damit bis zu 6.900 Haushalte versorgen können.
Die Nutzung der Wärmeenergie, die in oberflächennahen Gewässern gebunden ist, wird als „Flusswärme“ bezeichnet. Mit Hilfe von Wärmepumpen kann diese Energie gewonnen und zum Heizen oder Kühlen von Gebäuden eingesetzt werden. Der Schutz der Gewässer hat für uns oberste Priorität. Deshalb gehen wir auch hier sehr behutsam mit allen Schutzgütern, wie zum Beispiel Arten- und Naturschutz um. Das Gute an dieser Technologie ist: Es gibt keine großen Bauwerke. Das bedeutet Freizeitaktivitäten wie Angeln, Bootfahren oder Schwimmen sind weiterhin (auch in unmittelbarer Nähe) möglich. Hier in Potsdam planen wir den Einsatz von Flusswärmepumpen und bereiten bereits erste Projekte vor.
Zusätzlich möchten wir auch in unserer Kläranlage am Lerchensteig
Wärmepumpen installieren. Denn dort steht uns das sogenannte Klarwasser als weitere, bisher ungenutzte Wärmequelle zur Verfügung.
Mit unserer über 5.000 Quadratmeter großen Solarthermieanlage, die wir 2019 auf dem ehemaligen Deponie-Gelände neben dem GuD-Heizkraftwerk Süd errichtet haben, erzeugen wir jährlich rund 2,3 Gigawattstunden Wärme. Übers Jahr gesehen sind dies zwar nur ein bis zwei Prozent der Potsdamer Fernwärmeerzeugung, aber an sonnigen Tagen liefert die Anlage in der Mittagsspitze 10 bis 15 Prozent der Gesamtleistung. Und dies ist dann ein durchaus relevanter Beitrag!
Eine weitere Technologie, die für eine nachhaltige Wärmeversorgung zur Verfügung steht, sind sogenannte Power-to- Heat-Anlagen. Strom, zum Beispiel aus unseren Wind- oder PV-Anlagen, kann genutzt werden, um Wasser zu erhitzen, das für unsere Wärmenetze verwendet werden kann.
Die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme wird als Kraft-Wärme-Kopplung bezeichnet. Geschieht dies nicht in großen Heizkraftwerken, sondern in kleineren, kompakten Anlagen, nennt man diese Blockheizkraftwerke (BHKW). Hier in Potsdam möchten wir an dezentralen Orten mehrere dieser kleinen BHKW errichten und mit grünem Biogas oder Wasserstoff betreiben. Sie sind aufgrund ihrer Effizienz und Flexibilität ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energie- und Wärmewende in Potsdam, denn sie können immer dann zugeschaltet werden, wenn beispielsweise an sehr kalten Wintertagen zusätzliche Wärmeenergie benötigt wird.
Als Vorreiterin und Mitinitiatorin entwickelt und analysiert die EWP im Rahmen eines Pilotprojekts derzeit zusammen mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg sowie weiteren Förderbanken und dem Ostdeutschen Bankenverband verschiedene Finanzierungsmodelle. Denn nicht nur hier in Potsdam, sondern bundesweit müssen Lösungen gefunden werden, die Stadtwerke bzw. Versorger in die Lage versetzen, die notwendigen Millioneninvestitionen stemmen können.
In enger Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt, der Stadtwerke Potsdam GmbH und unseren Partnern bei den Banken wollen wir die Realisierung unseres Erzeugerumbaus ermöglichen.
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