Standort Heinrich-Mann-Allee
Projekt: Tiefengeothermie Anlage
Tiefe der Bohrung: Bis zu 2.000 Meter Tiefe
Leistung: Mehr als 4 MW thermische Leistung
Anzahl Haushalte: Mehr als 5.000 Haushalte können alleine mit der ersten Anlage mit Wärme versorgt werden
Inbetriebnahme: Voraussichtlich Ende 2024
Geothermieprojekt an der Heinrich-Mann-Allee / Kolonie Daheim
Ein erstes großes Projekt in Potsdam im Bereich der Geothermie ist die Entwicklung des Gebietes „Heinrich-Mann-Allee / Kolonie Daheim“. Dort soll ein innerstädtischer, attraktiver Wohnstandort mit Gewerbe- und Dienstleistungsanteil geschaffen werden. Durch die ProPotsdam GmbH werden dort 700 –750 Wohnungen bis zum Jahr 2025 errichtet.
Tiefenbohrung erfolgreich abgeschlossen
Über mehrere Monate wurden an der Heinrich-Mann-Allee zwei Bohrlöcher im 24 Stunden Betrieb bis zu einer Tiefe von 2000 Metern gebohrt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor. „Die Tiefengeothermie an der Heinrich-Mann-Allee geht weit über unsere Erwartungen hinaus“, sagt Christiane Preuß, kaufmännische Geschäftsführerin der EWP, zur Präsentation der Testergebnisse für die erste Tiefengeothermie Potsdams. „Die Anlage wird uns mehr als doppelt so viel Leistung bringen, als wir zu Beginn unseres Projektes erwartet hatten. Unser Mut zahlt sich aus“, so Preuß weiter.
Ergebnisse übertreffen die Erwartungen
Die Bohrarbeiten an der Heinrich-Mann-Allee wurden Mitte Juni abgeschlossen. Anschließend fanden Tests statt, bevor bereits mit dem Rückbau der Bohranlage und dem eigens für diese Arbeiten errichteten Bohrplatz begonnen wurde.
Eckard Veil, technischer Geschäftsführer der EWP, erläutert: „Die Tests haben uns die Daten geliefert, auf deren Basis wir nun die Leistungsfähigkeit der zukünftigen Anlage ermitteln konnten.“ Untersucht wurde dafür unter anderem, welche Temperatur das Thermalwasser aus der Tiefe hat, wie seine chemische Zusammensetzung ist und wie hoch die Durchströmbarkeit des Zielhorizontes ist.
Eckard Veil fasst zusammen: „Die Ergebnisse sind äußerst zufriedenstellend. Unsere Anlage wird deutlich über 4 Megawatt Leistung bringen. Um das ins Verhältnis zu setzen: im Dezember zum Bohrstart hatten wir gehofft, mit einer Leistung von 1,8 bis 2 Megawatt arbeiten zu können. Wir haben also mehr als doppelt so viel Leistung. Das bedeutet, wir können nicht nur das neue Quartier mit Wärme versorgen, sondern auch noch in das Potsdamer Wärmenetz einspeisen. Legen wir den durchschnittlichen Potsdamer Haushalt zugrunde, liefert allein diese Tiefengeothermieanlage die Wärme für bis zu 5.000 Haushalte.“